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Feldbegehung am 08.07.2021 mit Mitgliedern der UKW Fraktion
Herzlichen Dank an alle, dass sie unserer Einladung gefolgt sind. „Wozu eigentlich das Ganze hier in Hornau West?“, werden Sie fragen.
Manche Menschen wissen heute oft nichts mit einem solchen Landschaftsareal anzufangen. Das Naherholungsgebiet Hornau West bietet keine Attraktionen, keinen Minigolfplatz, keinen Skaterparcour, keinen Aussichtsturm, usw., sondern nur Natur. Natur einfachster Art. Gerade deshalb ist es bei vielen beliebt.
Wiesen bieten Landwirten Grünfutter und Heu, die Äcker Raps, Getreide und Stroh. Auf den Streuobstwiesen stehen die Baumreihen verschiedener Apfelsorten. Bäume mit Birnen, Mirabellen und Zwetschgen verführen zum Abpflücken, aber Achtung, das ist verboten.
Die Wege sind unbefestigt, allein die Menschen, der Regen und der Traktor des Landwirtes bestimmen gelegentlich ihren Verlauf. Kein städtischer Gärtner schneidet an Büschen und Feldgehölzen herum.
Hier wachsen verschiedene Gräser, Wildblumen, Brombeeren und Schlehen ungestört. Schmetterlinge fliegen, man kann dem Vogelgesang zuhören oder unvermittelt zwei Meter vor einem jungen Rehbock stehen. Auch Fledermäuse, Ringelnattern und Smaragdeidechsen haben hier eine Heimat. Gelegentlich durchwühlen Wildschweine mal den Garten.
Gibt es noch ein Stück Erde in Stadtnähe, wo sich tatsächlich noch Fuchs und Hase gute Nacht sagen können? (Denn auch die beiden leben in Hornau West) - Und das soll für immer verschwinden?
Für eine Straße, die niemals eine Verkehrsentlastung für die Stadt Kelkheim bringen wird (wer etwas anderes von der Gagernspange behauptet, sagt bewusst die Unwahrheit).
Für eine Wohnsiedlung? Das Totschlagargument „Wir brauchen dringend bezahlbaren Wohnraum“ zieht nicht mehr. Diese Forderung nach Wohnungsbau in Hornau West, stammt wahrscheinlich aus der bekannten Ecke und wird von Kelkheimer Politikern immer wieder artig vorgetragen. Niemand hat die Absicht preiswerte Wohnungen zu bauen. Stattdessen: Gott bewahre uns vor Sozialquartieren. Profit machen ist die Devise.
Wer kümmert sich eigentlich mal um die spekulativen Wohnungsleerstände in der Qualitätsstadt Kelkheim?
Abschließend erlauben Sie die Bemerkung:
Alle, die an dieser Landschaftsvernichtung teilnehmen, passiv oder aktiv, müssen sich schämen.
Diesen Satz gibt Ihnen, meine Damen und Herren unsere Initiative mit auf den Weg. Denken Sie daran, wenn sie Ihrem politischen Mandat in dieser Stadt ehrlich gerecht werden und morgen noch in den Spiegel schauen wollen.
Dankeschön für Ihre Teilnahme und dafür, dass Sie uns zugehört haben.
Ihre Bürgerinitiative GEGEN Hornau West
Die Kelkheimer Parteien, der Magistrat und der Bürgermeister - vereint im Angriff auf das Naherholungsgebiet Hornau West.
Die Bürgerinitiative zieht erste Bilanz:
Dem Grundsatzbeschluß zur „verkehrlichen“ und „wohnbaulichen“ Erschließung (mit Gagernspange) und der Errichtung eines „unabdingbaren“ zentralen Feuerwehrstützpunktes für die Wehren Hornau, Fischbach und Kelheim-Mitte, stimmten am 17.06.2019, kurz vor den Sommerferien, alle Stadtverordneten zu. Offenbar nur unzureichend vom Rathaus informiert. Ein Fragenkatalog* der BI zu dem genannten Thema, der an jede(n) Abgeordnete(n) gerichtet wurde, fand ein vielfältiges Echo mit Reaktionen von „berechtigt“ bis „nachdenkenswert“ oder ablehnend. Und so antworteten die Fraktionen:
UKW: Bemängelt unzureichende Information des Magistrates über die Planung von Hornau West. Sieht sich außer Stande auf die „berechtigten“ Fragen der BI zu antworten. Eine Öffnung der sog. Gagernspange für den Durchgangsverkehr werde die Fraktion unter keinen Umständen akzeptieren, sie kann nur als Zufahrt für die Feuerwehr dienen! Grundlage der Planungen sieht sie im regionalen Flächennutzungsplan, welcher den größten Teil der Fläche zwischen Fischbach und Kelkheim schützt. Eine Straße wird hier nicht durchführen. Bebauung nur auf einer kleinen Fläche im Anschluss an den Berliner Ring für geförderten Wohnraum. Obwohl die Partei offen mit dem Thema umgeht, bleibt sie eindeutig uneindeutig.
CDU: Bestätigt die Ahnungslosigkeit vieler Stadtverordneter aufgrund mangelnder Informationen aus der Verwaltung. Gleichwohl verrät die Fraktion mit einer sogenannten Idee-Skizze, ihr eigentliches Vorhaben, nämlich nach und nach Hornau West zuzubauen. Und immer voran der unabdingbare Feuerwehr-Stützpunkt als Alibi. Eine Änderung des Flächennutzungsplanes, so meint die Fraktion sei notwendig und durchsetzbar. Mit einem „Ausverkauf“ bester freier städtischer Grundstücke an Investoren soll die Bebauung von Hornau West finanziert werden. Kurzum, die CDU plant ungerührt die Fortsetzung ihrer Baupolitik früherer Zeiten. Ein bisschen Mehrfamilienhaus hier, ein wenig bezahlbarer Wohnraum da und „prägende Einzelhäuser“ (vulgo: Villen) dort. So präsentiert man uns Kelkheimer Bürgern die Zukunft eines Naherholungsgebietes.
FDP: Will auf einen „anonym“ verfassten Fragenkatalog der BI nicht antworten. Nach erfolgter Nennung der Mitglieder unserer Initiative auch nicht. Jetzt soll eine Bewertung erst nach Bekanntgabe von Planungsvorschlägen erfolgen.
SPD: Die Reaktion auf unseren Fragebogen lässt das fehlende Engagement der Fraktion in der Sache erkennen. Man pflegt die sich wiederholende Aussage über Gerüchte und aus der Luft gegriffener Planspiele. Wichtigstes Anliegen scheint ihr die Öffnung der Gagernspange für alle Verkehrsteilnehmer zu sein, falls diese je gebaut wird. Ansonsten wartet man mangels eigener Ideen auf „professionelle Planungsvorschläge“. Das ist zu wenig.
FW: Bisher keine Stellungnahme
Fragen zum Stadtverordnetenbeschluß vom 17.06.2019
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Fraktion, der Sie angehören, hat einstimmig beschlossen, die verkehrliche und wohnbauliche Erschließung zwischen der Kelkheimer/Fischbacher Straße und dem Gagernring in Hornau wegen der Erbauung eines zentralen Feuerwehrstützpunktes für Fischbach, Hornau und Kelkheim-Mitte planen zu lassen.
Über diesen „unabdingbaren“ zentralen Feuerwehrstandort, wo immer er auch errichtet werden soll, wäre der Straßenbau und schlußendlich die Wohnbebauung für Hornau-West festgeschrieben.
Um über diese Grundsatzentscheidung verläßliche Informationen zu erhalten, baten wir bereits um ein Gespräch mit dem Herrn Bürgermeister. Der Besuch brachte den Vertretern unserer Bürgerinitiative eine Ernüchterung. Die Aussagen des Bürgermeisters waren vage, teilweise unzutreffend, oder mit „nicht wissen“ zu bewerten. Von uns erbetene Pläne und Unterlagen sind z.T. schon bekannt bzw. unkonkret oder wurden uns bis heute gänzlich vorenthalten.
Unsere Anfrage ergeht deshalb an Sie direkt, weil Sie sich letztlich für oder gegen die Erhaltung eines beliebten Naherholungsgebietes in unserer Stadt entscheiden müssen. Wir würden uns sehr freuen, Ihre persönliche Einstellung kennen zu lernen. Dazu überlassen wir Ihnen unseren bereits eingekürzten Fragenkatalog. Die Beantwortung dieser Fragen soll dazu beitragen, den Kelkheimer Bürgern, die Bedeutung und Dimension dieses Vorhabens und dessen absehbare Folgen vor Augen zu führen.
Dafür stehen Sie in der Pflicht.
1. Zentraler Feuerwehrstützpunkt für drei Stadtteile
1.2Warum findet ein bereits vorgeschlagener Standort an der Sodener Straße keine Beachtung bzw. Zustimmung?
1.3 Wie betrachtet man die Auflösung der seit Jahrzehnten bestehenden populären, bewährten und sicher auch gewünschten Vereinsstruktur der Freiwilligen Feuerwehren in den Stadtteilen, vor allem im Ausblick auf die Gewinnung junger Menschen für dieses Ehrenamt?
1.4Wurden die Mannschaften einmal zu deren eigenen Vorstellungen befragt?
1.5 Besteht für alle angedachten Standorte der Wehr eine stichhaltige den gesetzlichen Vorgaben entsprechende Hilfsfristen-Überprüfung?
2. Gagernspange
2.2 Sind bei einem evtl. Durchstich zum Gagernring und einem sich anschließenden Kreisverkehr zwischen den Wohnblöcken Tunnelhöhe (ca. 7,95 m), Steigung bzw. Gefälle berücksichtigt und reichen die vorgesehen Flächen für Abböschungen aus oder sind seitliche Betonmauern erforderlich?
3. Wohngebiet Hornau West
3.5 Gravierender Trinkwassermangel bereitete der Stadt Kelkheim in den beiden letzten Sommern erhebliche Sorgen. Das Unternehmen Hessenwasser beliefert zwar weiterhin Verteiler und Kommunen vertragsgemäß mit den am Jahresanfang bestellten Mengen, weist aber darauf hin, daß die Lieferung zusätzlicher Mengen nur noch nach „Können und Vermögen“ erfolgen kann. Das bedeutet, man sitzt je nach Wetterlage schnell auf dem Trockenen! Sind hier weitreichende Maßnahmen vorgesehen?
Die vielen Fragen, und das war nur ein kleiner Teil von denen die noch offen sind, zeigen wie locker die Verwaltung an solche Vorhaben (parteipolitisch gelegentlich auch als „Leuchtturm-projekte“ apostrophiert) herangeht.
Unsere Hoffnung beruht auf umfassenden Informationen, welche die Bürger mit Recht erwarten und bitten Sie höflich um eine zeitnahe Beantwortung unseres Schreibens. Dafür danken wir Ihnen im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Bürgerinitiative GEGEN Hornau West
e-mail:initiative.gegen.hornauwest@outlook.de
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